Neue Weichenmechanik

Da die originalen Weichen-Handantriebe von LGB nicht wirklich brauchbar sind, musste eine Eigenentwicklung her...

Nach einigen Fehlversuchen, hatten wir eine prinzipielle Lösung gefunden. Nun galt es dieses serietauglich zu machen.

Zu diesem Zweck wurde das ganze vermasst und zu Papier gebracht. Das Bild zeigt noch die lotterige Bauweise mit zwei Messingstegen und die Masse des Prototyps. Diese wurden beim Erstellen der Lehre noch ein wenig angepasst und die beiden Stege durch eine einteilige Grundplatte aus 5mm PVC ersetzt.

Die gesamt Länge (hier 65mm) reduzierte sich schlussendlich auf 60mm und die Breite (hier nicht vermasst) auf 44mm.

Aus einer PVC-Platte der Stärke 5mm wurden zuerst einzelne Stücke mit den Massen 65 x 50mm mit der Stichsäge erstellt. Hierzu sollte ein möglichst feines Sägeblatt verwendet werden.

 

Mit der Modellbaufräse von Proxxon wurde das Werkstück entsprechend der Vermassung bearbeitet. Da PVC ein weiches Material ist, geht diese Arbeit recht zügig voran.

 

Glücklich ist wer dazu einen Sohn zur Hilfe hat der ursprünglich mal zum Konstrukteur ausgebildet wurde.

Hier die fertige Grundplatte mit den benötigten Bohrungen.

 

Oben die beiden "Laschen" welche unter die Weichenschwellen geschoben und mit den Originalschrauben angeschraubt werden (Loch: 2mm).

Am linken Rand zwei Bohrungen (3,9mm) welche später Rundmagnete aufnehmen.

Am rechten Rand die Bohrung (3,7mm) welche eine M4 Schraube als Drehpunkt für den Stellhebel aufnimmt. Die M4 Schraube schneidet selbständig ein Gewinde ins PVC. Es braucht dazu keine Vorbereitung mit einem Gewindeschneider.

In der Mitte eine 2mm tiefe Nut welche den Stelldraht führen wird.

 

Hier ist die Platte bereits mit Rundmagneten (links) und der M4 Schraube (rechts) versehen. Wie bereits erwähnt, kann die Schraube direkt in die Bohrung geschraubt werden.

 

Die Rundmagnete bestellten wir bei www.supermagnete.ch.

Durchmesser 4mm, Länge 7mm.

Der aufmerksame Leser merkt nun sofort, dass die Magnete 2mm länger als die Stärke der Platte sind. Wir werden noch testen, ob das Ganze auch mit 5mm langen Magneten funktionieren würde. Da aber unter der Platte sowieso noch Raum vorhanden ist, stört dieser Zustand nicht.

Hier (etwas unscharf) liegt der vorbereitete Stelldraht bereits in der Nut. Wir verwendeten 1,5mm Elektroinstallationsdraht weil dieser gerade zur Verfügung stand. Eleganter wäre natürlich ein Federstahldraht.

 

Das linke Ende wird später in den Stellhebel eingeführt, das rechte Ende wird in den Schieber der Weichenzuge eingehängt.

Der Stellhebel besteht aus massivem Messing. Auch dieser Stand aus nicht mehr verwendeten Altbeständen des Modellbahnclubs glücklicherweise zur Verfügung. Man kann diesen aber auch aus handelsüblichem Aluminium aus dem Baumarkt erstellen.

 

Links wieder ein Rundmagnet welcher den Stellhebel durch die Magnete auf der Grundplatte in der richtigen Position hält.

 

In der Mitte die Bohrung (4.1mm) für die M4 Schraube.

 

Rechts eine M5 Imbusschraube die als "Griff" dient.

Zum Schluss ein Bild des fertig montierten Handantriebes und der bereits in Serie produzierten Stellmechanik.

 

Anmerkungen:

Schon bei der Planung unserer Anlage war klar, dass wir die Weichen nicht elektrisch betreiben werden. Erstens tut Bewegung gut und die Weichen sind sehr nahe am Stellpult und zweitens wollten wir nicht noch mehr Kabel und Rohre ziehen.

 

Eine grundlegende Schwierigkeit (welche wir vermutlich noch nicht optimal gelöst haben) bei dieser Magnetlösung liegt in der Anziehungskraft der Supermagnete. Unsere Magnete (7mm lang) sind so stark, dass wenn beide Magnete direkt übereinander liegen die Weichenzunge von einem fahrenden Zug nicht mehr "aufgeschnitten" werden könnte und der Zug somit entgleisen würde. Deshalb wurden die Magnete versetzt angeordnet. Das Magnet im Stellhebel kommt somit nicht unmittelbar über das Magnet in der PVC-Platte zu liegen sondern fast neben diese Magnete. Dadurch wird die magnetische Wirkung stark reduziert. Das wiederum bedeutet aber das beim Aufschneiden durch einen Zug der Hebel nicht mehr in die Ursprungsstellung zurückgezogen wird. Im Moment haben wir noch keine Lösung dafür.

 

Falls jemand Fragen zu dieser Eigenentwicklung hat, kann er (oder sie) gerne über die Kommentarfunktion oder unsere Kontaktseite mit uns in Verbindung treten.

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